Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht
Wenn im Supermarkt Lebkuchen und Spekulatius auftauchen, weiß man: Es geht auf Weihnachten zu. Das ist für viele das Startsignal, die Kisten mit der Weihnachtsdekoration aus dem Keller zu holen, die Lichtschläuche auf ihre Funktion zu überprüfen und aufblasbare Dekoobjekte zu flicken. Werden die Tage kürzer, erstrahlen in deutschen Vorgärten Lichterbäume, Sterne und Rentiere in kaltweißem Glanz, unterhalten blinkende Lichterketten vorbeikommendes Publikum und irritiert das Gebläse für den überlebensgroßen Weihnachtsmann, der sich sanft hin- und herwiegt, die Nachbarn. Aber was im Dunkeln vielleicht noch als heimelig durchgehen mag, ist bei Tageslicht wenig charmant: Schmuddelecken, die man normalerweise gar nicht wahrgenommen hätte, werden durch unbedacht platzierte Objekte hervorgehoben. So mancher Schneemann vegetiert luftleer im Steingarten vor sich hin, Weihnachtsmänner baumeln an schlecht verputzen Fassaden – und überhaupt wirkt so manche Dekopreziose wie unmotiviert vor der Tür entsorgt.