Artefakte, Akkumulationen und Fakes
Der Künstler Boris Becker gehört zu den wichtigen Vertretern der deutschen Fotografieszene. Als Schüler von Bernd und Hilla Becher der zweiten Generation begibt er sich mit der Kamera auf eine Bildsuche, die mehr auf formale Strukturen und Farbakzente konzentriert ist, als dass er auf die üblichen, etwa kulturhistorisch motivierten Schlüsselreize von Stadt- und Naturansichten reagiert.
Seit Mitte der 1980er Jahre erschließt er in seiner Arbeit ein weites Spektrum an Themenkomplexen. Seine Reihe von Bunkerfotografien ist mit 700 Aufnahmen die umfangreichste Gruppe, bei der er auf
nahezu enzyklopädischeWeise deutsche Bunkeranlagen aus dem ZweitenWeltkrieg aufgenommen hatte. Ihr folgten Fotografien vonWohngebäuden und anderen architektonischen Konstruktionen.
Daneben entstanden immer wieder Landschaftsaufnahmen. Zu Beckers neueren Arbeiten zählen dieWerkgruppen ›Artefakte‹ mit Bildern von einzelnen oder akkumulierten Objekten und ›Fakes‹ mit
Aufnahmen von Gegenständen, die beispielsweise zum Schmuggel von Rauschgift ›gefaket‹ wurden.
Erster umfangreicher Werküberblick
Boris Becker
Geboren 1961 in Köln. Studium bei Bernd und Hilla Becher an der Kunstakademie Düsseldorf.