„Erledigungen vor der Feier" – ein bezwingendes Debüt. Tilman Rammstedt führt auf wunderbare Weise vor, wie wenig wunderbar sich das Leben manchmal zeigt.
Es könnte so leicht sein zu zweit, wenn man sich nicht ständig selbst im Wege stünde. Tilman Rammstedts Helden wissen viel zu gut, was sie tun. So wartet hinter jedem geglückten Augenblick schon das betretene Schweigen danach.
„Wenn man das Weite suchen will, dann ist es nicht nur wichtig, Schuhe und eine Jacke anzuziehen, es ist auch wichtig, nicht erst im Zimmer auf und ab zu laufen“ – der Erzähler hat viele Wünsche, aber es findet sich immer ein Grund, sie nicht zu verwirklichen. Er ist verliebt in eine wunderbar-wunderliche Frau, aber aus Furcht, sich festzulegen, bleiben die beiden unverbindlich. So tun sie die Dinge, die man nur tun kann, solange man kein Liebespaar ist – bis zu jener Nacht, „in der wir aufhörten, nicht miteinander zu schlafen“.
Mit Tucholskys schwermütiger Leichtigkeit schaffen es Tilman Rammstedts Figuren ein ums andere Mal, dem Glück aus dem Weg zu gehen. So groß ihre Sehnsucht ist: Vor der Feier warten viele Hindernisse.