24 gute Taten ist ein richtig schöner, winterlicher Roman für die Vorweihnachtszeit. Perfekt für die einen kalten Sonntag auf dem Sofa. Das Cover finde ich schön verspielt gestaltet, die Illustration macht richtig Lust auf Winter und Weihnachten. Die Szene kommt zwar so nicht vor, aufgrund des Themas und der Atmosphäre passt es aber trotzdem super zum Buch.
Zum Inhalt: Emma hat die Liebe ihres Lebens an Weihnachten verloren und gibt sich die Schuld daran. Seit zwei Jahren zieht das Leben mehr an ihr vorbei, als dass sie es wirklich lebt. Und eigentlich würde Emma am liebsten selbst sterben. Doch ihre Schwester hat sich in den Kopf gesetzt, dass Emma endlich anfangen muss ihr Leben in den Griff zu bekommen und sich ein Hobby oder Projekt suchen muss. Um den Attacken ihrer Schwester aus dem Weg zu gehen beschließt Emma, dass sie bis zum 24. Dezember jeden tag eine gute Tat vollbringen will. Dabei findet sie nicht nur neue Freunde, sondern auch sich selbst wieder und kämpft sich zurück ins Leben.
Die Geschichte um Emmas Verlust ist wirklich schlimm und man merkt richtig, wie groß ihre Schuldgefühle sind. Die ganze Tragik der Geschichte wird aber eigentlich erst am Ende offenbart. Die Autorin spricht ein wichtiges Thema an und bindet es gut in die Geschichte ein. Generell werden auch viele soziale Themen angesprochen wie z.B. Einsamkeit und Isolation im Alter, Lügen und Geheimnisse in der Ehe, unstete Familienverhältnisse, Selbstzweifel. So ist dieses Buch nicht einfach nur eine nette Geschichte, sondern bringt auch zum Grübeln. Emma erreicht mit ihren guten Taten durch kleine Gesten wirklich viel und wird zum sicheren Hafen für Freunde, Familie und Nachbarn.
Dieses Buch ist keine klassische Romanze, obwohl auf dem Klappentext auch ein Mann angeteasert wird. Das hat mir gut gefallen, wenn ich finde oft wird es übertrieben dargestellt, wenn mal wieder ein neuer Mann eine Frau aus einer Krise rettet. Frau von heute kann das nämlich auch hervorragend alleine- Emma ist das beste Beispiel dafür. Mir sind in diesem Buch aber vor allem auch die vielen Nebencharaktere ans Herz gewachsen, an denen Emma nicht nur ihre guten taten vollbringt, sondern die auch so wahnsinnig viel für Emma tun. Das Buch zeigt ganz wunderbar, wie viel ein bisschen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft bewirken kann und wie aus Fremden Freunde werden.
Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.