INHALT:
Der in sich gekehrte William Waters fühlt sich in der Welt unsichtbar. Nur auf dem Basketballplatz findet er Beachtung und Anschluss. Der Sportlehrer erkennt das Talent des Jungen und Basketball wird zu Williams großer Leidenschaft.
Am College lernt er die älteste der Padavano-Schwestern kennen und lieben.
Bei Julia und ihrer Familie erfährt er zum ersten Mal Zusammenhalt und ein harmonisches Miteinander, was ihm von seiner eigenen Familie verwehrt geblieben ist.
Die vier Schwestern stehen sich äußerst nahe und auch deren Eltern tragen zu ihrer Gemeinschaft bei.
Bis der Vater stirbt, die Mutter das Zuhause verlässt und William sich in einem Leben wiederfindet, das er sich so nicht vorgestellt hat.
Julias Pläne für ihre gemeinsame Zukunft zerfallen zu Staub. Und plötzlich zerreißt auch das enge Band, das die Geschwister bisher stets zusammengehalten hat.
Ob ein weiterer Schicksalsschlag die frühere Verbundenheit zwischen ihnen wieder herstellen wird?
„Die Schwestern waren sich so nahe, dass seine Frau, genau betrachtet, nie allein für sich handelte. Die vier Padavano-Schwestern lebten ihr Leben gemeinsam, feierten und nutzten die jeweiligen Stärken und glichen ihre Schwächen aus. Julia war die Organisatorin, Sylvie die Leserin und abgewogene Stimme, Emeline die Nährerin, Cecelia die Künstlerin.“
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MEINUNG:
In diesem Buch lernt man sowohl William als auch die einzelnen Padavano-Schwestern genauer kennen, deren Leben durch ihren Zusammenhalt eng miteinander verwoben sind.
Dadurch, dass sie den Alltag oft miteinander teilen, waren es mir auch nicht zu viele Perspektiven. Die Erzählstränge greifen harmonisch ineinander und man bekommt genug von den einzelnen Figuren mit.
Über die großen Zeitsprünge bin ich anfangs kurz gestolpert. Erst ging mir das Kennenlernen und die Heirat von William und Julia etwas zu schnell. Aber ausführlicher geschildert, wäre mir der Fokus dann vermutlich zu sehr auf einer der Liebesgeschichten gelegen, welche mir in Romanen schnell zu kitschig werden können. Hier hat das Buch nochmals die Kurve bekommen, denn es enthält mehr und noch stärkere Themen.
Es handelt von verschiedenen Beziehungen in Familie & Partnerschaft und wie diese sich manchmal verändern. Es zeigt, wie verschieden Familie aussehen und gelebt werden kann. Wie Schicksalsschläge, Tod, Streit, verschiedene Einstellungen und Lebensentwürfe, Depressionen und andere Krankheiten ein Leben auf den Kopf stellen können. Dass man sich nicht zu sehr verbiegen lassen sollte, um sich selbst treu zu bleiben. Und wie wertvoll Familie, Zusammenhalt und Vergebung im Leben sind.
Überrascht war ich davon, wie gut mir das Thema Basketball hier gefallen hat. Es war so viel interessanter geschildert als gedacht und ich hätte mir fast noch mehr davon gewünscht. Man muss dafür also absolut kein Basketball-Fan sein (bin ich auch nicht)! Toll, wie die Autorin die Thematik in die Geschichte eingebettet hat!
Aber auch die Beschreibungen von Cecelias Kunst haben mich begeistert – ich hatte direkt Bilder von ihren Gemälden vor Augen.
Insgesamt schreibt Ann Napolitano mitreißend, temporeich, ohne Längen und ihre komplexe Familien-, Lebens- und Beziehungsgeschichte wirkt kraftvoll und lebendig.
Es gibt immer wieder emotionale Stellen, die mich sehr bewegt haben. Vor allem im letzten Drittel.
Trotz zum Teil schwerer Themen bleibt das Buch überwiegend hoffnungsvoll.
Durch die vielen positiven Stimmen zum Buch waren meine Erwartungen an die Lektüre hoch. Diese konnten jedoch zum Großteil tatsächlich erfüllt werden.
Manchmal hätte ich mir die Handlungen noch ausführlicher und die Zeitsprünge kürzer gewünscht.
Oprah Winfreys Zitat vom Klappentext („Einer jener seltenen Romane, deren Charaktere man als beste Freunde betrachtet.“) kann ich mich nicht anschließen. Vor allem Julia war mir sehr unsympathisch, die anderen Figuren nur zum Teil. Nicht, dass einem jede Person in einem Roman gefallen muss. Aber etwas mehr Sympathie hätte ich mir bei der einen oder anderen Figur noch gewünscht.
Ansonsten hat mir der Roman gut gefallen und er klingt noch immer in mir nach ...
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FAZIT: Eine komplexe Familien-, Lebens- und Beziehungsgeschichte, die mir insgesamt gut gefallen hat. Mitreißend, temporeich, bildlich, kraftvoll und lebendig schreibt Ann Napolitano und erinnert uns daran, wie wertvoll Familie, Zusammenhalt & Vergebung sind. Von mir gibt es eine Empfehlung und 4/5 Sterne!
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(C. N.: v. a. Tod & Trauer, Depression & Krankheit)