All die Liebenden der Nacht
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All die Liebenden der Nacht

Roman

260 Seiten
(20)
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»Ein unvergessliches, meisterhaftes Werk« Kirkus Reviews
Fuyuko ist 34 Jahre alt, Korrekturleserin und einsam. Sie lebt für ihre Arbeit, die sie mit selbstausbeuterischer Gewissenhaftigkeit verrichtet. Einzig der Spaziergang, den sie regelmäßig durchs nächtlich erleuchtete Tokio unternimmt, bereitet ihr neben dem Beruf Freude. Sie hat sich in ihrem Einsiedlerinnenleben eingerichtet, bis sie eines Tages in den Spiegel sieht und feststellt, dass sich ihr ganzes Dasein in einem einzigen Wort zusammenfassen lässt: miserabel.
In diesem Moment entscheidet sie, dass sich etwas ändern muss – und fasst einen folgenschweren Entschluss: Sie beginnt zu trinken. Was mit einem Feierabendbier beginnt, gerät allmählich außer Kontrolle, und bald verlässt Fuyuko das Haus nicht mehr ohne eine Thermoskanne Sake. Bisher bloß am Beckenrand wagt sie sich nun hinein ins Leben – und sinkt immer tiefer. Allein die zufällige Begegnung mit einem Mann namens Mitsutsuka bewahrt sie davor, unterzugehen.
Intensiv und aufwühlend zeichnet Mieko Kawakami das Bild einer Frau, die erkennt, dass sie auf sich selbst hören muss, um von der Randfigur zur Protagonistin im eigenen Leben zu werden.

Bibliografie

Seiten:
260
Erscheinungstag:
2023-06-18T22:00:00Z
ISBN:
978-3-8321-8229-8
Ausstattung:
Gebunden mit Lesebändchen
Abmessungen:
134 mm x 208 mm
Cover:
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Mieko Kawakami

MIEKO KAWAKAMI, geboren in Osaka, ist die Autorin des internationalen Bestsellerromans ›Brüste und Eier‹ (DuMont 2020), der von der NEW YORK TIMES zu...
MIEKO KAWAKAMI, geboren in Osaka, ist die Autorin des internationalen Bestsellerromans ›Brüste und Eier‹ (DuMont 2020), der von der NEW YORK TIMES zu einem der bemerkenswertesten Bücher des Jahres gekürt und vom TIME MAGAZIN unter die besten zehn Bücher von 2020 gewählt wurde. 2006 debütierte Kawakami als Lyrikerin und veröffentlichte im Folgejahr ihren ersten Roman ›My Ego, My Teeth, and the World‹. Für ihr Werk wurde sie mit zahlreichen renommierten Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter...

Katja Busson

KATJA BUSSON, geboren 1970, studierte Japanologie und Anglistik in Trier und Tokio. Sie übersetzte u. a. Junichiro Tanizaki, Keigo Higashino, Shugoro...
KATJA BUSSON, geboren 1970, studierte Japanologie und Anglistik in Trier und Tokio. Sie übersetzte u. a. Junichiro Tanizaki, Keigo Higashino, Shugoro Yamamoto, Nanae Aoyama, Ko Machida und Natsu Miyashita.

PRESSESTIMMEN

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»Der Roman [ist] neben seiner melancholisch-ätherischen Liebesgeschichte die Geschichte einer Selbstfindung und Emanzipation – von der Korrektorin zur Schöpferin.«
Steffen Gnam, FAZ

LESER*INNENSTIMMEN

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Mikka G.
Fuyuko ist Mitte 30 und lebt allein. Sie arbeitet als Korrekturleserin und würde auf Nachfrage wohl sagen, sie sei vollkommen zufrieden. Doch eines Tages erblickt sie ihr Spiegelbild und erschrickt, denn sie sieht eine zutiefst unglückliche Frau. Ob Alkohol es ihr leichter machen würde, auf andere Menschen zuzugehen? Aus einem Feierabendbier werden vier oder fünf am Morgen, dann eine Thermoskanne Sake, die sie überall mit sich trägt.
Am persönlichen Tiefpunkt begegnet sie einem Mann, der nichts von ihr fordert. Sie unterhalten sich über Physik, Musik – und über Licht.
Kawakami erzählt von einer Frau an der Schwelle zur Selbsterkenntnis. Ohne sich dessen vollends bewusst zu sein, wird Fuyuko gehemmt von dem tief verwurzelten Wunsch, still und nützlich so wenig Raum wie möglich einzunehmen und nichts für sich selbst zu fordern. Dies spiegelt sich in kargen Dialogen wider, in denen sie sich selber nur wenige Worte zugesteht.
Blindlings tastet sie sich voran, getrieben von einem zunehmenden Gefühl der Unerfülltheit, doch jeder Schritt ihres Weges wird von einem verinnerlichten Schmerz begleitet – ein langsamer, fast wehenartiger Prozess. Beim Lesen bangte ich mit angehaltenem Atem: Würde ihre Reise in einer symbolischen Geburt enden, einer kraftvollen Neuerfindung, oder in Stagnation, vergleichbar mit einer Totgeburt?
Obwohl die Autorin oft in minimal reduzierten Worten spricht, wirkt ihr Schreibstil gerade in dieser fein dosierten Zurückhaltung überaus eindringlich. Sie hat ein Gespür dafür, die perfekten Momente einzufangen. Subtil benutzt sie Licht als Metapher für menschliche Beziehungen: mal Teilchen, mal Welle – mal kurzlebiges Aufblitzen, mal eine länger anhaltende Woge der Gefühle.
Eine Vielzahl von Themen wird nuanciert aufgefächert, die Geschichte ist komplex und vielschichtig. Sie erkundet Facetten des modernen Frauseins und der persönlichen Identität, in Konflikt mit dem Patriarchat und den gesellschaftlichen Normen im zeitgenössischen Japan. Dennoch geht der Roman über kulturelle Grenzen hinaus und erzeugt eine universelle Resonanz, sodass sich Leser:innen weltweit in ihm wiederfinden werden.

DAS KÖNNTE IHNEN AUCH GEFALLEN