Anders als es das Cover vermuten lässt
Ist dies nicht ein wunderschönes Cover!? Eine typisch englisch anmutende Straße, die zum Meer führt. Dazu ein vergessener Garten, der als Gemeinschaftsgarten angelegt werden soll. Das hatte mich sofort bezaubert, und ich „musste“ das Buch unbedingt lesen.
Sharon Goslings Roman hat mich dann allerdings überrascht, weil er doch ganz anders ist, als ich es auf Grund des Covers und des Klappentextes erwartet hätte. Ich hatte vermutet, dass es eine romantische Geschichte ist, die in einem kleinen, charmanten Ort an der Küste Englands spielt. Doch damit lag ich völlig falsch. Der Garten, um den es in diesem Buch geht, ist eigentlich ein brachliegendes Industriegelände, welches in einem fiktiven Ort namens Collaton, in der Grafschaft Cumbria liegt. Und diese Grafschaft liegt im nordwestlichen England. Colllaton ist ein trauriger Ort, in dem viele Menschen ohne Perspektive und viele Geschäfte geschlossen sind. Diese Menschen haben nun wirklich nicht den Wunsch nach einem öffentlichen Garten, auch wenn er ihnen letztendlich allen gehören soll. Dies ist die Voraussetzung mit der es Luisa zu tun bekommen hat.
Luisa ist aber nicht die einzige Hauptperson des Romans. Mindestens ebenso wichtig sind Harper, ein junges Mädchen, die aus einer schwierigen Familie stammt, und Cas, ein Lehrer. Harper ist 16 Jahre alt und kümmert sich hingebungsvoll um ihren jüngeren Bruder Max, er etwas speziell ist. Ansonsten ist sie der Typ „raue Schale, weicher Kern. Sie möchte endlich die Schule verlassen und einen Job finden. Cas ist nicht nur Lehrer, sondern auch jemand, der für alle immer das Beste will und sich deshalb in der Jugendarbeit engagiert. Dafür hat er einen Raum gemietet, in dem er Kindern Boxunterricht gibt. Dies ist sein Versuch, die Kinder von der Straße und der Kriminalität fernzuhalten und ihnen dadurch eine Perspektive für die Zukunft zu geben.
Diese beiden Menschen helfen Luisa aus ganz unterschiedlichen Beweggründen.
Es gibt außerdem auch einige sehr eigenwillige Menschen in den Nebenrollen, die mir beim Lesen ans Herz gewachsen sind.
Mich hat dieser Roman sehr positiv überrascht, weil er nicht einfach eine Feelgood Geschichte ist, sondern auch auf soziale Missstände hinweist. Mein persönlicher Liebling in diesem Roman ist Harper. Sharon Gosling hat damit eine Figur geschaffen die nicht 08/15 ist, sondern viele Ecken und Kanten hat.
Im Laufe der Handlung zeichnete sich unterschwellig schon ab, dass es nicht ohne Komplikationen zum Happy End kommen wird. Dieser Teil der Geschichte ist mir richtig zu Herzen gegangen. Und ich hatte Angst vor dem Ende des Buches. Aber wie es ausgeht, errate ich hier natürlich nicht. Sie sollen das Buch ja noch lesen. Und sie werden viel darin entdecken, was ich hier nicht erzählt habe.
Ich wünsche Ihnen hierbei viel Spaß!