„Menschen sind erst da, sind ein Teil von dir, und dann sind sie es nicht mehr. Viel mehr passiert in einem Leben nicht.“ (S. 32)
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🫧 Um wen geht‘s?
Um Hanna, Cem und Zeyna. Es ist ein heißer Sommer am Ende der Achtzigerjahre, als Kinder wachsen sie gemeinsam in einer Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet auf. Schnell bilden sie eine Wahlfamilie, verbunden durch Brüche in ihren Biografien und die Liebe zueinander. Das Erwachsenwerden soll sich irgendwann zwischen sie stellen und auch all das, was in der Welt geschieht.
Jahre später kehrt die Erzählerin Hanna in die Siedlung zurück. Mal leise, mal laut steht die immer gleiche Frage im Raum: Was bleibt am Ende von mir, was von uns übrig?
🫧 Meine Meinung
Rasha Khayats Roman war ein Mosaik aus Gefühlen - Trauer, Wut, Freundschaft, Liebe, Einsamkeit. Auf gerade einmal 176 Seiten und in einer poetischen, leichten Sprache hat sie es geschafft, eine Geschichte zu erschaffen, die in mir noch sehr, sehr lange nachhallen wird. Einen Sonntagnachmittag habe ich mit diesem Buch verbracht, jede Emotion hat sich mir tief unter die Haut gegraben - Hannas Trauer, Nabils Schmerz, Zeynas Wut, die Liebe von Theo und Felizia zu ihnen allen. Unerschütterlich, menschlich. Insgesamt war das die große Stärke dieses Romans:
Jede Emotion war menschlich, jeder Charakter nahbar. Rasha Khayat verwebt ihre fiktiven Protagonist:innen aber auch mit den realen Geschichten aus dem Weltgeschehen - dem libanesischen Bürgerkrieg, dem Anschlag in Mölln von 1982, 9/11 und dem Krieg in Syrien. Sie zeigt sensibel und eindrücklich auf, wie diese Geschehnisse im Leben von Hanna, Cem und Zeyna nachwirken und wie sie beeinflussen, zu welchen Menschen die einstigen Kinder heranwachsen. So, wie Kinder es überall auf der Welt auch heute noch tun.
🫧 Fazit
Für mich war „Ich komme nicht zurück“ ein absolutes Jahreshighlight und ließ mich, vor allem auf den letzten Seiten, in Tränen aufgelöst zurück. Ich lege es all jenen ans Herz, die nicht vor großen Emotionen zurückschrecken, und einer wundervollen, poetischen, weiblichen Stimme der Literatur zuhören möchten.