»Der Kafka der Generation Facebook« DER SPIEGEL
Paul, 25, lebt als Schriftsteller im New Yorker Stadtteil Williamsburg, und sein Leben dreht sich im Kreis. Phasen, in denen er nichts anderes tut, als seine Internetpräsenz in Endlosschleife zu aktualisieren, wechseln sich mit exzessiven Liebesabenteuern und Drogenexperimenten ab. Im Dauerrausch der Existenz treibt er nach Taipeh, zu den Wurzeln seiner Familie, und in die Arme von Erin, mit der er die vielleicht ungewöhnlichste Liebesbeziehung der Literaturgeschichte eingeht.
Pauls Odyssee ist ein Irrweg zu sich selbst, die beispielhafte Suche eines hochmodernen Menschen nach Wahrheit und Aufrichtigkeit, von der Tao Lin mit buddhistischer Ruhe und Konzentration erzählt. In seinem faszinierenden autobiografischen Roman, mit dem er in den USA zum gefeierten Literaturstar wurde, fängt er die vage Angst, den Verdruss und die Liebesunfähigkeit einer Generation ein, die die Welt hauptsächlich gefiltert durch soziale Netzwerke und leistungssteigernde Medikamente wahrnimmt. Wie nebenbei entstehen so Einsichten von existenzieller Wucht und ergreifender Tiefe.